Einiges ist vorbei, googbye Junimond.
„Es ist vorbei, bye bye Junimond!
originale Songzeilen aus Junimond von Echt, 2000
Es ist vorbei.
Es ist vorbei, bye bye.“
12-von-12 – meine Tagesdoku vom 12. Juni ´25.
Entspannt sein, die Geschehnisse annehmen, in dem Bewusstsein, dass es in Zukunft nicht mehr so sein wird wie heute.
Das erste Mal, das ich zu Besuch zu meinen Eltern fahre, ohne meine alte Heimatstadt Magdeburg zu sehen.
Das erste Mal, dass wir jedes Elternteil jeweils nur für einen Nachmittag besuchen.
Und vielleicht das letzte Mal, dass … sie uns erkennen oder bewusst und aktiv mit mir und meinen Jungs, ihren Enkeln kommunizieren.
Meine Kids sind mittlerweile groß (18 & 16) und wollten in diesen Pfingstferien – wenn wir schon mal „da oben“ sind – einen kurzen Abstecher nach Berlin machen. Berlin ist super, da bin ich gerne dabei. So waren wir die ersten beiden Tage in Berlin (wenn es dich interessiert, lies den→ Reisebericht „Für 2-Tage-in-Berlin“), dann am 3. Tag, Mittwoch, zu Besuch bei meinem Papa in Tangerhütte und heute, am Donnerstag besuchen wir meine Mama in Althaldensleben.
Hier kommt erstmal mein Tagesrückblick 12-von-12, in dem ich dich mit 12 Fotos mitnehme in meinen heutigen 12. Juni 2025.
8 Uhr: entspannter Kaffee am See

Die Vögel zwitscherten, der Wind rauschte in ruhigen Wellen durch die Blätter, ganz in der Ferne die Geräusche der Straßen und Stadt.
Immer wieder lass ich meinen Blick schweifen über das Laptop auf den See, der vor mir still in der Sonne glänzt. Ich sitze auf der Strandliege vor unserem gemieteten Camper, nehme einen Schluck Kaffee und kann mich nicht erinnern, wann der letzte so entspannte „Urlaubstag“ war.
Es ist schon ziemlich lange her.
9 Uhr: openAir Bloggen

Entspannt am See im Schatten unter einem großen Baum. Die Jungs schlafen noch und ich site auf dem Liegestuhl und schreibe entspannt mit Seeblick.
Heute ist der 12. Juni – Zeit für die persönliche Tages-Doku „12-von-12“.
Es ist Donnerstag und wir – meine Kids und ich – sind „OnTheWay“ – auf Besuch bei den Großeltern, meinen Eltern.
Heute ist schon der letzte Tag unserer Reise und heute Nachmittag besuchen wir meine Mama.
10 Uhr: Das hat mich echt umgehaun
Ich muss mich mal wieder bewegen und mache eine „schöpferische Pause“. Ich schlendere über den Campingplatz und schaue, was sich seit meinem letzten Besuch verändert hat – und staune nicht schlecht. Das kannte ich bisher nur von großen Campingplätzen am Mittelmeer.
WOW – wenn Menschen für sich und ihren Traum losgehen. Das hat mich echt umgehaun. Ich bin begeistert von so viel Vision und Innovationskraft. Viel Erfolg euch!



Den kleinen Campingplatz am Jersleber See nördlich von Magdeburg kenne ich schon ewig. Als ich Kind waren wir oft zum Baden hier. Vor kurzem gab es einen Betreiberwechsel. Und die große Vision ist spürbar, sehr modern und trendy. Ich fühle mich wohl im Mietwohnwagen, schaue auf den See, entspanne und genieße die Ruhe.
11 Uhr: Breakfast for One

Meine Jungs schlafen immer noch bzw. wollen heute irgendwie nicht aus den Betten aufstehen. Ich entscheide mich für Frühstück – allein.
Ich bin hungrig und werde jetzt mit Seeblick frühstücken, wer weiß ob die zwei heute morgen (mittlerweile fast Mittag) überhaupt was essen wollen.
12 Uhr: War gerade noch am See – oh je …

Mein absoluter Angstgegner.
Ich weiß eigentlich nicht, warum es so ist, aber ich habe panische Angst vor Pflanzen, vor jeglichem Grünzeug, das im See oder unter Wasser wächst.
Rein sachlich – kein Problem: ist wie Wiese oder Büsche, nur eben unter Wasser.
Rein emotional – mega Problem: Panische Angst, Herzrasen, absolutes NoGo, bin nicht in der Lage mich zu nähern oder gar drüber hinweg zu schwimmen – PANIK!
14 Uhr: Rundgang mit Mama „einmal um Block“



Wir besuchen meine Mama. Sie lebt mittlerweile im Pflegeheim. Heute Vormittag war sie bereits mit ihrer Wohngruppe im Ort spazieren. Jetzt überraschen wir sie mit unserem Besuch. Meine Mama freut sich, als wir zur Tür herein kommen und wir ködern sie zu einer zweiten Runde „um Block“ für eine Kugel Schleck-Eis – für ein Eis würde sie immernoch alles tun, auch bewegen 🤣 – eine perfekte Motivase.
15 Uhr: Windbeutel im Café

Das Eis-Café, das in dem online Kartendienst ausgeschrieben war, hatte heute leider geschlossen. Auf einem kleinen Dorf mitten unter der Woche – wen wundert´s eigentlich?
So sind wir zwei Straßen weiter zum Café am Supermarkt gelaufen – und es gab … Windbeutel. Den hat sie sich jetzt gut erlaufen.
Meine Mama & ihr Windbeutel.
16 Uhr: gut beschattet auf der Parkbank

Retour ging es durch die schattigen Parkanlagen vom Kloster Alhaldensleben, vorbei am Schwanen-freien Schwanenteich zurück zum Senioren- und Pflegeheim.
Wieder im Garten angekommen gab es endlich eine schattige Bank zum ausruhen mit Blick auf die Hühnervoliere.
17 Uhr: Brandenburger Tor und Tiergarten

Wir sitzen noch ein wenig auf ihrem Zimmer zusammen. Ich erzähle von den vergangenen Tagen in Berlin, zeige ihr die Fotos von unserem Kurztripp. Vieles erkennt sie nicht mehr. Nur einige wenige Fotos wecken noch Erinnerungen: der Fernsehturm, der Tiergarten.
Auf dem Foto sieht man den grünen (Tiergarten)Park vor dem Brandenburger Tor (klein, links). Sie fragt mich, ob wir auch Giraffen gesehen haben und wo denn all die Tiere hin sind. Sie verwechselt den Tiergarten mit dem Tierpark, den Ost-Berliner Zoo.
17:30 Uhr: Für ihre Wohngruppe gibt es Abendessen. Wir verabschieden uns. Ein letzter Kuss, eine feste Umarmung – für eine lange Zeit. Ich bin traurig, meine Jungs sind traurig.
Für regelmäßige Kurz-Besuche wohnen wir einfach viel zu weit weg.
20 Uhr: resümieren & schreiben

Alles kommt zur Ruhe, meinen Gedanken hänge ich nach. Ich resümiere über den heutigen Tag, die Erlebnisse mit meiner Mama, meinen Jungs.
Und registriere – es wird nie mehr so wie heute.
Wenn ich das nächste mal hier bin, wie weit wird die Demenz fortgeschritten sein? Wird sie mich noch erkennen? Werde ich noch einmal mit ihr im Park spazieren gehen?
23 Uhr: Erdbeer- oder Rosen-Vollmond

Besonders rot, besonders groß, da er besonders tief am Himmel erscheint (eigentlich schon in der Nacht vom 11. auf den 12.6.).
Angekündigter Mondaufgang: 23:18 Uhr in Richtung Südost – also schräg hinter dem See.
Der kleine See liegt still und der wunderbare Erdbeermond würde eine tolle Spiegelung im See zeigen.
Während ich warte genieße ich den Ausblick auf den See mit einem Glasl lecker Rotwein.
Ich bleibe extra wach und bin gespannt, ob ich ihn heute auch noch so groß und rot sehen und mit meiner Handykamera einfangen kann.
Leider verspätete sich der Mond sehr, ich war müde vom Tag und bin dann leider eingeschlafen.
Was der Juni-Vollmond verspricht?
Das Große Ganze erkennen, ein Wendepunkt, der Klarheit ins Chaos bringen, mir helfen soll, mich neu aufzustellen, mit mehr Freude und Sinnhaftigkeit.
Die Sonne steht aktuell im Zeichen der Zwillinge (→ mein Aszendent) und der Mond im Schützen (→ mein Sternzeichen). Ich bin sehr gespannt.
Der Schütze sucht nach höherem Wissen, Abenteuer, Sinn und Spontaneität. Ein klares Ziel, eine Mission oder eine Philosophie, die meinem Leben Sinn und Richtung verleiht. Tatsächlich wuselt schon seit längerem etwas in meinem Kopf herum – ich spüre, wie ich es langsam in klareren Worten ausdrücken kann, meine Mission neu definieren kann.
Ich schreibe mittlerweile sehr gerne die monatlichen „12 von 12″s – nicht regelmäßig, weil manchmal passt es nicht in meinen Alltag. Aber gerade so außergewöhnliche 12. halte ich als Erinnerung fest.
Mittlerweile gehört diese bebilderte Tagesdoku zu meinen Lieblingsformaten, denn durch sie nehme ich meinen Alltag viel achtsamer wahr. Als leidenschaftliche Smartphone-Fotografin kann ich mich an diesem Tag so richtig austoben und die wichtigsten Tagesdetails als besonders tolles Foto festhalten.
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